Gewalt und Geschlecht

Männlicher Krieg - Weiblicher Frieden?

2018

Sonderausstellung und Publikation
Auftraggeber: Militärhistorisches Museum Dresden

Ist das, was als typisch männliches und weibliches Verhalten gilt, angeboren oder die Folge gesellschaftlicher Regeln und Traditionen, die folglich auch veränderbar wären? Was für Rückschlüsse erlaubt die Beobachtung von Gewalthandeln und Gewalterfahrung in unserem Alltag auf die „Geschlechtslogik“ von Gewalttätigkeit?

Die Ausstellung „Gewalt und Geschlecht“ handelt von Menschen aller Geschlechter und ihren offenen und verdeckten Anteilen an Krieg und Frieden. Sie befasst sich mit Definitionsmacht, Stereotypen und Widersprüchen. Die Ausstellung wirft einen Blick auf die lange Geschichte der Geschlechterverhältnisse, in der sich über die Jahrhunderte vieles verändert hat, manches gleich geblieben ist und anderes zurückkommt, was längst überwunden schien. Bei näherer Betrachtung wird klar: „Typisch Frau“ und „typisch Mann“ gibt es nicht.

Unser Beitrag zur Ausstellung umfasste Projektmanagement, Konzeption und Kuratierung, wissenschaftliche und Objektrecherchen, Erstellung sämtlicher Ausstellungstexte (inkl. Lektorat und Redaktion), Unterstützung der Objektdisposition (Leihverkehr) und Transportorganisation, Erstellung des pädagogischen Vermittlungskonzepts sowie Konzeption und Produktion eines Audioguides.

Darüber hinaus übernahmen wir die Planung und Ausführung des Ausstellungsbaus.

Begleitend zur Ausstellung erschienen beim Dresdner Sandstein Verlag ein Katalog (648 Seiten) und ein Essayband (448 Seiten). Auch hier übernahmen wir Projektmanagement, wissenschaftliche Recherche und Konzeption, Texterstellung (Katalog), -lektorat und -redaktion sowie die Autorenbetreuung (Essayband).

Die 1.700 m² umfassende Ausstellung wurde am 26. April 2018 eröffnet.

Es gibt hier also [...] keine gesicherte Antwort auf die Frage, warum Gewalt primär männlich ist. Stattdessen breitet diese sehr kluge Ausstellung eine große
Erzählung der Verunsicherung aus, die optimistisch auf zukünftige Optionen verweist. -Süddeutsche Zeitung

Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden stellt im Rahmen seiner soeben eröffneten Ausstellung die Frage nach geschlechterspezifischen
Ausprägungen der Gewalt. Es tut dies, das sei vorausgeschickt, auf überraschende und für die Bundeswehr unbequeme Art. -Der Freitag

Der Durchgang vorbei an Objekten und Texttafeln – auf wissenschaftlich hohem Niveau und dennoch gut verständlich – zeigt: Hier kann gearbeitet werden, auch
an der Überprüfung und Korrektur eigener Gewissheiten. [...] Wissenschaftlich fundiert ist der Blick auf die Themen der Geschlechterdifferenz sowohl in Bezug
auf Werte und Normen als auch hinsichtlich der Fragen nach den körperlichen Voraussetzungen der Gewalt. -H-Soz-Kult

Auch den Großzügigsten beiderlei Geschlechts kann man die Selbstüberprüfung anhand der 850
Exponate nur empfehlen. -taz.am wochenende

Die Ausstellung ist großartig. [...] „Gewalt und Geschlecht“ ist sicher eine der sehenswertesten Ausstellungen,
die es zurzeit im deutschsprachigen Raum zu sehen gibt. -Frankfurter Rundschau

Die Ausstellung selbst war dann ganz und gar wunderbar. -DIE ZEIT

Eine grandiose, monumentale und schon vorab heftig umstrittene Schau im
Militärhistorischen Museum der Bundeswehr. -Tagesspiegel